Stiftung
Die Evangelische Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte setzte nach dem Kriege – nunmehr als Stiftung privaten Rechts – die teils legale, teils illegale soziale Hilfsarbeit des 1938 gegründeten „Büro Pfarrer Grüber“ fort. Christen, die selbst oder eines der Eltern oder der Großeltern aus dem Judentum durch Annahme der Taufe Christen geworden waren, erlitten in dieser Zeit ein Ausgrenzungsschicksal wie die Juden. Im Gegenteil fehlte ihnen, zumindest meist – jede Unterstützung durch Verwandte, Freunde, Arbeitgeber, gesellschaftlicher Vereine oder auch der Kirchengemeinde. Sie verloren nicht nur Arbeitsplatz bzw. Schulplatz, Wohnung, die Teilnahmemöglichkeit am kulturellen Leben. Sie wurden in die Einsamkeit gedrängt.
Das Büro Grüber mit seinen bis zu 40 Mitarbeitern in Berlin-Mitte versuchte mit seinen Außenstellen im gesamten Reichsgebiet sozialen und seelsorgerischen Beistand zu geben.
Nach dem Krieg war eine Neugründung der Hilfsstellenarbeit notwendig, weil die gesellschaftliche Ausgrenzung nicht schlagartig beendet war. Die Rückkehrer aus der Isolation brauchten Unterstützung zur finanziellen, sozialen und seelischen Wiedereingliederung.